Die „neue“ Nachwuchsentwicklung nimmt ihren Lauf!
Es ist so weit: Der Landesspielbetrieb für E- und D-Junioren wird mit der kommenden Saison 2021/22 in einer anderen Art und Weise durchgeführt als bisher bekannt. Der Verbandsjugendausschuss hat in seiner Sitzung am 6. Mai 2021 den Vorschlag der Projektgruppe einstimmig angenommen. Die Weichen für erste Veränderungen im Kinder- und Jugendbereich wurden damit gestellt. Gespielt werden soll in regionalen Sechser-Staffeln mit einer einfachen Hinrunde mit fünf Spieltagen. Nach dieser ersten Serie erfolgt eine leistungsgerechte Neueinteilung in je eine von drei neuen Staffeln. Auch hier wird wieder eine einfache Hinrunde absolviert.
Spiele finden nun im „Twin-Modus“ statt – dies bedeutet: eine Mannschaft mit idealerweise 16 Spielern wird geteilt und tritt jeweils im „Sieben-gegen-Sieben“ (D-Jugend) oder im "Fünf-gegen-Fünf" (E-Jugend) gegen den ebenfalls geteilten Kontrahenten an. Wer nicht so viele Spieler hat, entscheidet sich für den „Twin-light-Modus“, hier wird auf dem zweiten Spielfeld mit verringerter Anzahl gekickt. Mit dieser neuen Spielweise wird sich auch die Spielwertung ändern, ganz einfach auch aus dem Grund, um Kinder durch hohe Ergebnisse nicht zu demotivieren. In beiden Altersklassen dauert eine Halbzeit 15 Minuten.
In einem Zeitraum von sieben Wochen erarbeiteten 15 engagierte Vereins- und Verbandsvertreter, die „Gruppe 0“ der Ideenwerkstatt, zunächst ein Konzept. Das Ziel: Dieses Konzept soll vor allem kind-, alters- und leistungsgerechte Spielformen bieten, in denen zeitgleich mehr Kinder zum Einsatz kommen und zudem weite Fahrstrecken möglichst vermieden werden sollen. Ein erster Austausch außerhalb der sich virtuell treffenden Arbeitsgruppe fand am 22. April während der turnusmäßig anberaumten Jugendausschuss-Sitzung statt. Hier stellte FLB-Cheftrainer Martin Eismann das Konzept vor und eröffnete die Diskussionsrunde, die auch Grundlage für einen weiteren Feinschliff vor der nächsten Präsentation war. Die Wunschvorstellung sind 54 teilnehmende Mannschaften, aber auch mit 36 funktioniert das System – dies und noch mehr Details erläuterte AG-Leiter Martin Eismann im Ausschuss sowie eine halbe Woche später in der gemeinsamen Zusammenkunft des Vorstands des Verbandes mit den Kreis-Jugend-Obleuten. Beide Vorstellungsrunden nahmen die Ergebnisse der Projektgruppe positiv auf.
Am 12. Mai erfolgte dann die Vorstellung des neuen Landesspielbetriebs vor denen, die es direkt betrifft, den Vereinsvertretern. 136 Personen aus 66 Vereinen waren der Einladung zur Videokonferenz gefolgt und viele von ihnen nutzten auch die Gelegenheit, ihre Fragen und Hinweise zu äußern. Bei den Themen Bälle, Minitore, Co-Trainer, Platzbedarf und auch Schiedsrichter waren die Praktiker sofort zur Stelle. Auf viele Fragen gab es Antworten und mögliche Angebote – zum Beispiel für Sonderlehrgänge in Sachen Qualifizierung und auch die Zusage, den Prozess im Verlauf zu bewerten und anzupassen. Der grundsätzliche Tenor jedoch war positiv. Die Vereinsvertreter können sich mit den Ideen identifizieren und sich vorstellen, mit ihren Junior*innen am Landesspielbetrieb teilzunehmen, das ergab eine abschließende Umfrage. Nun gilt es lediglich, den Meldetermin 1. Juni einzuhalten, aber das ist ja nun nicht neu!
> Die Präsentation der Projektgruppe können sich alle hier anschauen <
***AKTUALISIERT***
Die wichtigsten Fragen, die aufgrund der neuen Ausführungen entstehen können, haben wir näher erläutert:
Anwendung des Spielmodus
Der Twin-Modus und die mehrmalige leistungsgerechte Staffelneueinteilung werden ausschließlich im Spielbetrieb der D- und E-Jugend (ehemalig Landesspielbetrieb) zur Anwendung kommen. Der Kreisspielbetrieb bleibt davon unberührt. Der entwickelte Spielmodus wird in der kommenden Saison 2021/22 pilotiert und bereits zum Winter von allen Mannschaften evaluiert.
Ballgröße 4
350g > D-Jugend
290g > E-Jugend
Das Maß von Fuß- und Kniehöhe/Körpergröße zum Ball wird hier kindgrecht ins Verhältnis gesetzt. Schließlich spielt der Erwachsenenbereich auch nicht mit einem Pezziball und deren Körper- und Schuhgröße ist nachweislich größer.
Bilden von Spielgemeinschaften
Für den Start sind keine Spielgemeinschaften vorgesehen.
Empfohlene Kadergröße am Spieltag
D-Jugend:
max. 2x 7 gegen 7 + pro Feld ein*e Wechselspieler*in = 16 Spieler*innen;
mind. 1x 7 gegen 7 und 1x 3 gegen 3 + auf kleinem Feld ein*e Wechselspieler*in = 11 Spieler*innen
E-Jugend:
max. 2x 5 gegen 5 + pro Feld ein*e Wechselspieler*in = 12 Spieler*innen;
mind. 1x 5 gegen 5 und 1x 3 gegen 3 + auf kleinem Feld ein*e Wechselspieler*in = 9 Spieler*innen
Fahrtwege
Die erste 6er Staffeleinteilung beruht auf regionaler Nähe. Mit Fortschreiten der Saison können sich durch die mehrfache Neueinteilung die Fahrtwege für leistungsgerechtere Vergleiche erhöhen. Die Turniere auf dem eigenen Platz durchzuführen, mindert wiederum den Fahraufwand.
Feldwechsel
Im Twin-Modus (D-Jugend: 2x 7 gegen 7; E-Jugend: 2x 5 gegen 5) tauschen die beiden Teams von Mannschaft A nach 2x 15 Minuten das Feld und spielen jeweils gegen das andere Team von Mannschaft B.
Im Twin light-Modus besteht die Möglichkeit jeweils nach 15 Minuten bzw 2x 6 Minuten (4 gegen 4 und 3 gegen 3) das Feld zu wechseln.
Festspielregel
Die Festspielregel des Jugendfußballs greift auch im Pilotprojekt.
Flexibilität im Rahmenterminplan
Sollte es Probleme (u.a. Pandemie) in der Durchführung geben, sind wir handlungsfähig und in keinen festen Strukturen gefangen.
Mehrfache Neueinteilung
Führt zunehmend zu leistungsgerechteren Staffeln und fördert die Spieler*innen auf ihrem Leistungsniveau.
Meldung
Der späteste Meldetermin für die Teilnahme am Pilotprojekt der D- und E-Jugend auf Landesebene ist der 01.06.2021.
Mindestspielzeit
Aufgrund der zwei Spielfelder sowie der empfohlenen Mindestspielzeit von 50%, erhalten die Kinder Spielerfahrung. Der betriebene Aufwand vor, während und nach dem Spiel zahlt sich für alle mit dem Mitmischen beim Wochenendhighlight aus.
Platzkapazität
Um den Twin-Modus in der D-Jugend (2x 7 gegen 7) umzusetzen, wird maximal ein Großspielfeld für 90min benötigt. Um den Twin-Modus in der E-Jugend (2x 5 gegen 5) umzusetzen, wird maximal ein Halbfeld für 90min benötigt.
Pokalwettbewerb
Der Pokalwettbewerb wird durch Turniere optimiert. Sie bieten deutlich mehr Spielzeit für die Spieler*innen und werden nach den Wunschspielformat der Vereine durchgeführt.
Schiedsrichter*in
- Grundsätzlich wird ein Spielfeld vom einem/einer offiziell angesetzte*n Schiedsrichter*in geleitet. Für das zweite Spielfeld kann durch den Gastgeber, nach Rücksprache mit dem Gast, ein*e zweite*r Schiedsrichter*in angefordert werden. Die Kosten trägt der Gastgeber.
- Wenn ein Feld ohne Schiedsrichter*in bespielt wird, einigen sich die Vereine auf eine feldverantwortliche Person pro Viertel, die im Streitfall entscheidet.
- Wenn sich beide Mannschaften vorher einigen, darf der Spieltag ohne Schiedsrichter*in durchgeführt werden. Diese Information muss der Gastgeber dem/der Schiedsrichteransetzer*in mit weitem zeitlichem Vorlauf melden.
Spieler*innenanzahl
2x 7 gegen 7 > D-Jugend
2x 5 gegen 5 > E-Jugend
Jedes Kind spielt mit und hat somit mehr Aktionen am Ball. Je größer die Teams, desto weniger Ballkontakte. Je kleiner die Teams, desto mehr Ballkontakte. „Beteiligung am Geschehen ist der Schlüssel, um Kinder langfristig beim Fußball zu halten“ (Markus Hirte, Sportlicher Leiter der DFB-Talentförderung).
Spieler*innenwechsel
a) Innerhalb des Teams - während des laufenden Viertels bzw. 2x6 Min
Die Wechsel sind fliegend, während des laufenden Spiels, aus der technischen Zone mit Leibchenübergabe möglich.
b) Zwischen den Teams einer Mannschaft:
Im Twin-Modus (2x 7 gegen 7 oder 2x 5 gegen 5):
Spieler*innenwechsel zwischen den beiden Teams einer Mannschaft sind ausschließlich bei Verletzungen und/oder Spielunfähigkeit eines Teams aufgrund von zu wenigen Spielern*innen zulässig.
Im Twin light-Modus:
Spieler*innenwechsel zwischen den beiden Teams einer Mannschaft sind in den Pausen und bei Verletzungen und/oder Spielunfähigkeit eines Teams aufgrund von zu wenigen Spielern*innen möglich.
Spielfeldgrößen
Die maximalen Spielfeldgrößen geben allen Vereinen das notwendige Maß an Flexibilität für ihren individuellen Platz. Durch die sich veränderten Spielfeldgrößen, in Abhänigkeit der Spieler*innenanzahl, wird stetig das Verhältnis: Anzahl zu Raum, entwicklungsgerecht berücksichtigt.
7 gegen 7: max. 55 x 40 m (Basis der D-Jugend)
6 gegen 6: max. 45 x 35 m
5 gegen 5: max. 40 x 30 m (Basis der E-Jugend)
4 gegen 4: max. 35 x 25 m
3 gegen 3: max. 28 x 22 m
Spielregeln
Spielzeit
Die Spielzeit 4 x 15min wird in nachfolgenden Konstellationen angewendet:
7 gegen 7 (Basis D-Jugend) und im
6 gegen 6 (Spielmöglichkeit D-Jugend) und im
5 gegen 5 (Spielmöglichkeit D-Jugend und Basis E-Jugend).
Sobald auf dem zweiten Spielfeld im 4 gegen 4 oder 3 gegen 3 gespielt wird, beträgt die Spielzeit 2x 6min pro 15min.
Teilnahme am Pilotprojekt von mehreren Mannschaften des Vereins
Ja, die Teilnahme von weiteren Mannschaften aus dem Verein (z.B. D2, E2, ...) ist möglich.
Torschusszonen im Twin light-Modus
Im 3 gegen 3 und 4 gegen 4 zählen die Tore ausschließlich von innerhalb der 6m-Torschusszone.
Trainerlizenzen
Der/die Trainer*in der Mannschaft besitzt mindestens eine gültige DFB-C-Lizenz.
Twin light-Modus*
Vereine, die nicht im D- und/oder E-Jugend-Bereich über die notwenige Spieler*innenanzahl verfügen, um im Twin-Modus anzutreten, bietet die light-Version eine Alternative. Auf einem Spielfeld wird weiterhin in der maximalen Anzahl, 7 gegen 7 im D- oder 5 gegen 5 im E-Bereich, gespielt. Das andere Feld wird je nach Spieler*innenanzahl bis zum 3 gegen 3 (für D- und E-Jugend gleich) reduziert werden. Die Kontaktaufnahme und Absprache zwischen beiden Teams erfolgt vorher. Ziel sollte es für alle sein, am Spieltag auf beiden Feldern die maximale Spieler*innenanzahl zu stellen oder sehr nah dran zu sein.
*Bedingung, um am Pilotprojekt teilzunehmen: es wird an jedem Spieltag auf 2 Spielfeldern gespielt
Twin-Modus*
Grundsätzlich stellt der Twin-Modus die Basis des D- und E-Jugend-Spielbetriebes dar. Auf 2 Spielfeldern wird gleichzeitig maximal 7 gegen 7 (D-Jugend) oder maximal 5 gegen 5 (E-Jugend) gespielt. Der Modus bietet somit allen Spielern*innen die Möglichkeit am Spieltag teilzunehmen und die unerlässliche Spielpraxis für die Weiterentwicklung zu sammeln.
*Bedingung, um am Pilotprojekt teilzunehmen: es wird an jedem Spieltag auf 2 Spielfeldern gespielt
Übersicht aller möglichen Paarungen für einen Spieltag
D-Jugend:
Feld 1: 7 gegen 7 und Feld 2: 7 gegen 7 oder
Feld 1: 7 gegen 7 und Feld 2: 6 gegen 6 oder
Feld 1: 7 gegen 7 und Feld 2: 5 gegen 5 oder
Feld 1: 7 gegen 7 und Feld 2: 4 gegen 4 oder
Feld 1: 7 gegen 7 und Feld 2: 3 gegen 3
E-Jugend:
Feld 1: 5 gegen 5 und Feld 2: 5 gegen 5 oder
Feld 1: 5 gegen 5 und Feld 2: 4 gegen 4 oder
Feld 1: 5 gegen 5 und Feld 2: 3 gegen 3
Wechsel zur Winterpause
Kreis < > Land
Wir streben eine Durchlässigkeit in beide Richtungen (Kreis < > Land) zur Winterpause an. Wir befinden uns aktuell in den Gesprächen mit den Kreisen. Definitiv ist es für die Mannschaften aus dem Havelland möglich, da der Kreis maximale Unterstützung zugesichert hat.
Wertung der Spiele im Twin- und Twin light-Modus
Jedes Spielfeld, egal welche Spieler*innenanzahl, ist gleichwertig und geht in die Wertung ein. Nach jeweils 15min bzw. 2x 6min wird pro Spielfeld das Ergebnis in eine Tendenzwertung (1:0; 1:1; 0:1) umgewandelt. Bsp.: A gegen B 4:0 > Wertung: 1:0
Somit ist jeder Spielabschnitt (15min) von Bedeutung. Hohen Rückständen wird nicht über die weitere Spieldauer hinterhergelaufen. Die Motivation für beide Teams bleibt konstant hoch, um Tore zu erzielen und zu verhindern.
Bild zur Meldung: Die „neue“ Nachwuchsentwicklung nimmt ihren Lauf!
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