FairPlay-Jahressieger
2020/21: Brandenburgs Meldung zur DFB-Aktion "Fair ist mehr!"
Die Kommission Fair-Play des Verbandes hatte die Qual der Wahl - aus den Fair-Play-Gesten des Monats die vermeintlich fairste Aktion auszuwählen und an den DFB weiterzureichen. Die Wahl fiel zwei faire Gesten in einem Spiel.
Kreispokal im Fußballkreis Oberhavel/Barnim am 14. August 2020: Die SG Union Klosterfelde II (1. Kreisklasse West) hatte den Kreisligisten SV Rot-Weiß Werneuchen zu Gast. Für den Favoriten lief es nicht so gut, er lag bereits 0:1 zurück ... so schien eine Notbremse des Torhüters am gegnerischen Stürmer das einzige Mittel, um Schlimmeres zu verhindern. Jedoch das Foul am Klosterfelder Stürmer wurde vom Schiedsrichter nicht erkannt, er entschied auf Spielfortsetzung. Daraufhin nahm Werneuchens Ron Kiesewetter den Ball per Hand aus dem Spiel, erzwang einen Pfiff wegen Handspiel und damit den Elfmeter für den Gastgeber. „Er hat sich gebückt, den Ball aufgehoben im Strafraum und zum Schiedsrichter gesagt: ,Jetzt pfeif doch mal das Handspiel‘, erinnert sich Benjamin Bluhm, Kapitän der Klosterfelder. „Das war echt eine super faire Aktion. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Bluhm nach dem Spiel. Schiedsrichter Kähler blieb nun keine andere Wahl: Er pfiff dann doch den Elfer für die Heimmannschaft.
Aber es ging noch weiter in Sachen Fair Play. In Hälfte zwei revanchierten sich die Gastgeber. Kurz vor Schluss sah Schiedsrichter Kähler ein Foulspiel von Ron Kiesewetter. Mit dieser Meinung war der Referee jedoch so ziemlich allein … „Das war kein Foul“ - das sahen auch die Klosterfelder so. „... Es sah zwar rüde aus, aber er hat sauber den Ball getroffen“, gibt Union-Kapitän Benjamin Bluhm zu. Er wies daraufhin seinen Mitspieler an, den Strafstoß zu verschießen – man war wieder quitt. Union Klosterfelde hat das Pokalspiel mit 4:0 für sich entschieden.
Gegenüber der Presse lobte Ron Kiesewetter: „Es war wirklich eine sehr faire Partie. Das finde ich besonders nach der Coronapause, die uns vielleicht ein bisschen zum Nachdenken gebracht hat, ganz wichtig“, so der Innenverteidiger, der generell versucht, immer fair zu spielen.
Dieter Dünnbier, Fair Play-Beauftragter des FLB, überbrachte beiden Fußballern im Sommer 2021 die DFB-Auszeichnung.
Peitz zum Dritten!
Die SG Eintracht Peitz wurde am Abend des 9. November als Sieger im verbandsinternen Fair-Play-Wettbewerb geehrt. Die vergangene Saison 2018/19 beendete die in die Landesklasse Ost beheimatete Mannschaft mit lediglich 27 gelben Karten. Die Männer um Trainer Sven Ballack holten mit diesem fairen Verhalten auf dem Platz die Meisterschaft in Sachen Fair-Play. Nach 2014/15 und 2016/17 übrigens zum dritten Mal.
FLB-Präsident Jens Kaden würdigte diese Leistung in seiner Laudatio und nahm gemeinsam mit Renè Lehmann, Stellvertretender Direktor der Direktion Guben der Sparkasse Spree-Neiße, die Auszeichnung der Mannschaft vor. Neben den Medaillen und einem persönlichen Geschenk für jeden Spieler waren die Siegtrophäe und ein gut gefülltes Sparschwein der Lohn für eine faire Saison.
Eine ausgezeichnete Mannschaft - die SG Eintracht Peitz.
Auch ein stolzer Bürgermeister Jörg Krakow war wie Partner des Vereins, Vorstandsmitglieder des FLB und des Fußballkreises der Einladung in den Willmersdorfer Hof in Cottbus gefolgt, wo der Abend mit einem gemeinsamen Essen einen würdigen Abschluss fand.
Erneut Fairplay-Titel für Peitz
Zum zweiten Mal in Folge hat sich die SG Eintracht Peitz den Titel des Fairplay-Siegers gesichert. Für diese Leistung wurde die Mannschaft aus dem Fußballkreis Niederlausitz am Abend des 18. Oktober in Cottbus geehrt: Gemeinsam mit der Sparkasse Spree-Neiße zeichnete der FLB die fairste Mannschaft der zurückliegenden Saison aus.
Im verbandsinternen Fairplay-Wettbewerb hatte sich das Landesklasse-Team die von der Sparkasse Spree-Neiße gestiftete Trophäe gesichert. Und das zu Recht: In der
Fairplay-Statistik musste die Mannschaft um Kapitän Martin Bähr lediglich 33 gelbe Karten verbuchen, Punkte für andere Verwarnungen oder gar Sportgerichtsverhandlungen wurden nicht erteilt.
FLB-Präsident Siegfried Kirschen überreicht den Pokal an Mannschaftskapitän Martin Bähr.
Ruhland zum Zweiten!
Ehrung für den Fairplay-Sieger der Saison 2012/13
Am Abend des 16. Oktober 2013 war es soweit: Mit einer feierlichen Auszeichnungs-Veranstaltung wurde der SV Germania 1910 Ruhland als Fairplay-Sieger der zurückliegenden Saison geehrt. Im verbandsinternen Fairplay-Wettbewerb hatte sich das Landesklasse-Team aus dem Fußballkreis Senftenberg zum zweiten Male die von der Sparkasse Spree-Neiße gestiftete Trophäe gesichert. Zu Recht: Auf dem Konto musste die Mannschaft um den damaligen Kapitän Martin Nitzschner nur 21 gelbe sowie eine gelb/rote Karte verbuchen.
Alle Spieler wurden durch FLB-Schatzmeister Jens Cyrklaff und Dirk Engler, Vorstandsmitglied der Sparkasse Spree-Neiße, mit einer Medaille sowie einem Geschenk geehrt, bevor der begehrte Pokal und die damit verbundene Prämie übergeben wurden. Mit ihrem Applaus zollten die Gäste aus Lokalpolitik sowie Partner des Vereins und des Verbandes den Fußballern ihren Respekt.
FLB-Schatzmeister Jens Cyrklaff hält die Laudatio auf die fairste Mannschaft des Landes.
Bereits zum elften Mal zeichnete der FLB gemeinsam mit der Sparkasse Spree-Neiße die fairsten Mannschaften des Landes aus. Das Engagement erstreckt sich dabei von den Landesspielklassen der Herren und Frauen bis hin zu den Brandenburgligisten der A-, B- und C-Junioren.
12-Jähriger ist Landes-Fairplay-Sieger
Für Janne Weinreich, D-Juniorenspieler des FV Preussen Eberswalde, war es ein großer Tag. Nicht nur, dass die Traditionself des 1. FC Union Berlin bei seinem Verein zu Gast war, vielmehr stand der 12-Jährige noch vor dem Anpfiff der Partie selbst im Mittelpunkt des Geschehens.
Denn Janne war zum Landesfairplay-Sieger gekürt worden und erhielt an diesem Tag von Dieter Dünnbier, Fairplay-Beauftragter, nicht nur die Glückwünsche des FLB und sondern auch die Einladung zur Auszeichnungsveranstaltung des DFB nach Hamburg. Einmal im Jahr zeichnet der DFB Aktionen aus, die im Rahmen der "Fair-ist-mehr"-Initiative von den Landesverbänden gemeldete werden.
Als Dieter Dünnbier dem Nachwuchskicker verriet, was außerdem mit dieser Auszeichnung verbunden ist, war die Freude besonders groß: der Besuch des WM-Qualilfikations-Spiels der Nationalelf gegen Tschechien! So wird Janne sicherlich schon voller Vorfreude dem 8. Oktober entgegenfiebern.
Kleiner Junge ganz groß! Janne Weinreich erhielt eine Einladung zur Verleihung der Fair-Play-Medaille des DFB. Diese sowie ihre Glückwünsche überbrachten Kreis-Chef Wilfried Riemer (l.) und Dieter Dünnbier, Fairplay-Beauftragter des FLB. Foto: Gelmr
Über das faire Verhalten von Janne Weinreich hatte der FLB nach Hinweis von Susann Dutz, Trainerin der 5. D-Junioren-Mannschaft des BSC Marzahn, in seiner Verbandszeitschrift berichtet: „Am Pfingstsamstag spielten wir ein gut organisiertes Turnier beim SV 1908 Grün-Weiß Ahrensfelde, dies ist noch nichts Besonderes. Auch nicht, dass in den Vereinen Flüchtlingskinder am Training teilnehmen. Unser Mohammed kam ohne Mama und Papa nach Berlin und spielte nun in Ahrensfelde sein erstes Turnier für unseren BSC und das mit Bravour. Bei der Ehrung der Mannschaften und Spieler wurde kurz über sein Schicksal berichtet.
Nach der Verabschiedung ging ich mit meinen Jungs zum Auto und keiner merkte, dass uns jemand folgte. Es war Janne Weinreich, Spieler vom FV Preußen Eberswalde, der kurz zuvor als bester Spieler ausgezeichnet wurde. Janne übergab seinen eben erhaltenen Pokal für den besten Spieler des Turniers an unseren Mohammed! Was für eine Geste – ein kleiner Junge ganz groß!“
Die faire Geste von Janne aus dem Fußballkreis Oberhavel/Barnim war eine von 17 landesweiten Meldungen, die den FLB erreichten. Woche für Woche gibt es auf und neben den Sportplätzen zahlreiche faire Gesten. Gern wollen wir diesen die öffentliche Aufmerksamkeit zukommen lassen, die jeder einzelnen eigentlich gebührt. Doch dazu benötigt der Landesverband aufmerksame Zuschauer, Trainer, Vereinsoffizielle, die uns über solche informieren. Eine kurze E-Mail genügt!
Landesfairplay-Sieger geehrt
Wenn die deutsche Nationalmannschaft am 17. November 2015 in Hannover gegen die Niederlande spielt, wird unter den Zuschauern auch Jens Hannuschke sitzen. Der Torwart der SG Hertha Niewitz (Fußballkreis Südbrandenburg) hat als Landessieger des FLB in der DFB-Aktion „Fair ist mehr“ eine Einladung zu diesem Spiel erhalten. Überbracht wurde sie in der Halbzeitpause des Saisonauftaktspiels des FC Energie Cottbus in der 3. Liga gegen den Halleschen FC vom Landesfairplay-Beauftragten Dieter Dünnbier im Beisein weiterer Vereinsmitglieder.
Im Punktspiel der Kreisliga gegen den SV Wudritz Ragow, das der Tabellenletzte unbedingt gewinnen musste, hatte Jens Hannuschke beim Stand von 0:1 in der 84. Minute den Schiedsrichter auf eine irrtümliche Abseitsentscheidung hingewiesen. Der daraus resultierende Eckstoß führte zum 0:2, doch für den fairen Sportsmann war es wichtig, wenn schon, dann zumindest anständig zu verlieren.
Jens Hannuschke, hier mit dem Fairplay-Beauftragten Dieter Dünnbier, Stadionsprecher Benny und Maskottchen Lauzi (v. l.), wurde beim ersten Heimspiel des FC Energie Cottbus geehrt. Foto: Zinke
Am Saisonende stiegen die Niewitzer dann auch tatsächlich aus der Liga ab. Der DFB schreibt in jeder Saison die Aktion „Fair ist mehr“ aus, um faires Verhalten auf und neben dem Platz zu fördern. Die Vereine sind aufgerufen, positive Beispiele an den Landesverband zu melden, der diese gemeinsam mit Sachpräsenten des DFB und Einladungen zu Spielen des FC Energie Cottbus würdigt.
Fairplay - so wird's gemacht
Laut dem Onlinelexikon Wikipedia ist Fairplay ein Begriff, „der ein bestimmtes sportliches Verhalten kennzeichnet, das über die bloße Einhaltung von Regeln hinausgeht. Es beschreibt eine Haltung des Sportlers, und zwar die Achtung des bzw. den Respekt vor dem sportlichen Gegner sowie die Wahrung seiner physischen und psychischen Unversehrtheit. Der sportliche Gegner wird als Partner gesehen oder zumindest als Gegner, dessen Würde es zu achten gilt, selbst im härtesten Kampf.“
Die Einhaltung dieser Werte sollte eigentlich für jeden Sportler eine Selbstverständlichkeit sein, doch im Kampf um Sieg und Niederlage oder im Eifer des Gefechts geht das leider manchmal unter. Trotzdem gibt es immer wieder Momente, in denen sich Sportler durch Fairplay auszeichnen. Woche für Woche in den Amateurligen, aber auch im Profibereich, in dem es eine hohe Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Fairplay hat viele Facetten und sollte nicht nur gegenüber Gegenspielern eingehalten werden. Auch Mitspieler, Trainer oder Schiedsrichter haben eine faire Behandlung verdient und sollten sich ebenso daran halten. Von solch einer Atmosphäre können alle profitieren. Deshalb bieten wir in unserem Servicebereich auf „Mein Fußball“ für alle unterschiedlichen Zielgruppen einfache und praktische Tipps.
Angefangen im Spielerbereich, in dem Ihr Inhalte zum Fairplay gegenüber allen im Fußball involvierten Personen findet (mehr). Weiter geht es bei den Trainern, die ihre Spieler am fairsten behandeln, wenn sie die unterschiedlichen Charaktere und Spielweisen kennen. Dazu gehören auch Grundkenntnisse über die Pubertät und die Vorbildrolle, die man als Trainer einnimmt (mehr). Durch „gegenseitigen Respekt“ erreicht man am meisten. Wie das geht, erfahrt Ihr hier.
Wenn es um Fairplay geht, nehmen die Schiedsrichter eine entscheidende Rolle ein. Sie sind für die Einhaltung der Regeln verantwortlich und müssen selbst stets unparteiisch bleiben. Trotzdem kommt es immer wieder zu Konflikten auf dem Platz, weil eine Mannschaft oder einzelne Spieler sich benachteiligt vorkommen. Hilfreiche Tipps aus und für die Praxis finden die Referees hier.
Fazit: Von Fairplay profitieren wir alle – Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Vereinsmitarbeiter oder Zuschauer – aber jeder muss es auch in seinem Bereich vorleben.
FLB-Partner